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Gärtnern-ohne-Garten-Fibel: Teil 2 'Indoor'

Die Sache mit dem Licht

Licht ist der Motor der Photosynthese. Deshalb braucht es jede Pflanze zum Leben so dringend wie Wasser und Nährstoffe. Geringer Lichtbedarf bedeutet, dass eine Pflanze bei 500 Lux nicht eingeht. Pflanzen mit hohem Lichtbedarf brauchen dreimal so viel. In Lux bestimmt man die Lichtintensität. Es gibt Apps für das Handy, mit denen Sie sie messen können. Wichtige Faustregel für Indoor-Gärtner: Mit jedem Meter, den sie sich vom Fenster entfernt, halbiert sich die Lichtintensität.

Zimmerpflanzenportrait - Aloe Vera (Thumbnail)

Grün eingerichtet

Unsterbliche Indoor-Helden

Ein Held ist stark, er kämpft für das Gute. Er rettet die Welt und ist wie von Zauberhand zur Stelle, wenn man ihn braucht. Und er lässt sich von nichts und niemanden unterkriegen. Es gibt Zimmerpflanzen, die mit Recht die Helden-Plakette tragen. Weil sie düstere Kerker in der Zimmerecke oder die Hitze-Hölle am Südfenster ertragen. Weil sie weiterleben, wenn wir das Gießen vergessen. Hat Ihr Leben Platz für neue Heldengeschichten? Schauen Sie mal, ob die hier zu Ihnen passen!

Sansevieria

Bogenhanf - Sansevieria

Spathiphyllum floribundum

Einblatt - Spathiphyllum

Yucca

Yucca - Yucca

Schefflera arboricola

Strahlenaralie - Schefflera

Begonia elatior, gelb

Die begrünte Fensterbank

Die Fensterbank ist mit Abstand der hellste Platz in Ihrem Heim. Sie ist lang und schmal – wie ein Laufsteg– und damit bestens zum Präsentieren Ihrer Pflanzen-Kollektion geeignet. Am besten passen kleine und mittlere Topfgrößen auf eine Fensterbank. Der Fensterrahmen kann niedrige Pflanzen unter Umständen verdecken. Sie bekommen dann weniger Licht ab, als Sie denken. Stellen Sie die Töpfe einfach auf ein paar alte Bücher! Das kann schick aussehen und hebt das Gewächs auf die nötige Höhe.

Begonie

Wenn Sie in der Gärtnerei Ihres Vertrauens nach Begonien fragen, werden Sie viel zu sehen bekommen. Da gibt es die Elatior-Begonie mit ihren bunten Blüten – ein Klassiker, mit dem Sie nie etwas falsch machen. Gefragter sind heutzutage Blatt-Begonien. Mit ihrem auffällig gemusterten Laub gehören sie zu den Hinguckern im Wohnzimmer. Alle Begonien mögen es hell bei moderater Zimmertemperatur. Hohe Luftfeuchtigkeit tut ihnen gut.

Ufopflanze

Die Ufopflanze (Pilea peperomioides) war vor Jahrzehnten überall zusehen. Dann war sie fast verschwunden, jetzt ist sie zurück. Vielleicht deswegen: Die Ufopflanze zeigt Ihnen, wenn sie sich unwohl fühlt. Werden die Blätter seltsam hell oder hängen runter, ist es ihr wahrscheinlich zu feucht. Finden Sie braune Stellen, stimmt etwas mit dem Licht nicht.

Grünlilie

Wer eine Grünlilie (Chlorophytum) um die Ecke bringen will, muss sich mächtig anstrengen. Kühl oder warm, viel oder wenig Sonne, trockene oder feuchte Luft – es ist ihr egal. Gießexzesse oder zeitweise wüstentrockene Verhältnisse im Topf steckt sie weg. Am besten wächst die Grünlinie bei moderater Zimmertemperatur an einem hellen, nicht dauerhaft vollsonnigen Platz. Die Ausläufer können Sie abschneiden, in ein Wasserglas stellen und dabei zusehen, wie sie Wurzeln schlagen.

Glücksfeder

Wenn sie könnte, würde die Glücksfeder (Zamioculcas) ständig mit den Schultern zucken. Licht? Egal. Wasser? Wenn’s gerade welches gibt. Luftfeuchtigkeit? Juckt sie nicht. Nur Kunstpflanzen sind pflegeleichter, denn einen wunden Punkt hat die Glücksfeder: Ist die Erde zu nass, faulen erst die Wurzeln, dann die ganze Pflanze.

Pilea peperomioides
Chlorophytum comosum 'Ocean'
Zamioculcas zamiifolia

Mehr Fensterbankbewohner aus unserem Gartencenter

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Punktblume - Hypoestes phyllostachya

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Mosaikpflanze - Fittonia albivenis

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Zierpfeffer - Peperomien

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Korbmaranthe - Calathea rotundifolia

Superfood, das drinnen wächst

Sprossen & Microgreens

Haben Sie schon mal dran gedacht, drinnen frische Nahrungsmittel anzubauen? Damit meinen wir nicht nur, dass Sie Kräutertöpfe auf die Fensterbank stellen. Mit Sprossen und Microgreens ernten Sie mit minimalem Aufwand ständig Superfood.

Die Samen müssen quellen

Sprossen sind junge Keime voller Vitamine und Mineralien, die Sie in speziellen Sprossen-Gläsern ohne Erde ziehen. In weniger als einer Woche sind sie erntereif. Zunächst weichen Sie ein bis zwei Esslöffel vom Sprossensaatgut über Nacht in reichlich Wasser ein. Am nächsten Tag schütten Sie das Wasser weg, spülen die gequollen Samen durch und stellen das Glas so mit dem Siebdeckel nach unten ab, dass das restliche Wasser abläuft.

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Spülen, spülen, spülen

Ab dann gehört das Durchspülen morgens und abends zu Ihrer Tagesroutine wie das Zähneputzen. Quinoa-Sprossen keimen nach ein bis zwei Tagen, bei Radieschen, Rettich oder Rotkohl dauert es eine gute Woche. Entwickeln sich die Keimblätter, kommt die Zeit der Sprossen-Ernte.

Anbau-Tipp

Manche Arten wie Senf, Kresse, Rucola und Leinsamen schleimen ganz schön. Ziehen Sie diese besser auf einem Kresse-Sieb.

Geschmackserlebnis Microgreens

Microgreens dürfen länger als Sprossen wachsen. Man sät sie in flachen Schalen in Anzuchterde aus. Nach dem Angießen, am besten mit einem Drucksprüher, decken Sie Lichtkeimer mit Frischhaltefolie, Dunkelkeimer mit einer zweiten Schale ab. Schauen Sie morgens und abends nach dem Zähneputzen nach, wie weit Ihre Microgreens gediehen sind und ob sie Wasser brauchen. Die Keimlinge sind ein bis zwei Finger breit hoch gewachsen? Dann kommt der Deckel runter und die Schale ans Licht. Ernten können Sie die oberirdischen Teile nach einer bis drei Wochen.

Microgreens von A bis Z

Alfalfa, Brokkoli, Chia, Erbse, Fenchel, Grüne Linsen, Hanf, Kichererbse, Kresse, Mangold, Mizuna, Pak Choi, Quinoa, Rote Bete, Sonnenblume, Spinat, Zwiebel.


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Gemüse von der Fensterbank

Ihre kleine Indoor-Farm

Durch Window Farming ist es möglich, in einem kleinen Zimmer frisches Gemüse anzubauen. Es ist Gärtnern für „Stadtpflanzen“ – ohne Spaten. Alles, was man braucht, sind ein paar Behälter, Erde, Saatgut und ein sonniges Fenster beziehungsweise Licht. Sind Sie bereit für die Ernte?

Aussäen

Füllen Sie Saatschalen mit keimfreier Anzuchterde, streuen Sie die Samen gleichmäßig hinein. Drücken Sie sie fest und gießen die Erde an, ohne dass sie schwemmt. Ab jetzt darf die Erde nie mehr austrocknen. Das ist Ihnen zu kompliziert? Kein Problem - bei uns im Gartencenter bekommen Sie bereits vorgezogene Jungpflanzen!

Heiße Kandidaten

Bohnen, Chilis, Erbsen, Gurken, Knoblauch, Kohlrabi, Mangold, Pak Choi, Pflücksalat, Radieschen, Topf-Tomaten, Zwiebeln.

Vereinzeln

Zeigen sich die ersten Blätter nach den Keimblättern, vereinzeln Sie die Pflanzen. Nehmen Sie einen Bleistift, stechen neben den Pflänzchen in die Erde und heben Sie sie vorsichtig raus. Halten Sie sie am Stiel, während Sie mit dem Bleistift in ein mit normaler Blumenerde gefülltes Töpfchen ein Loch bohren. In diesem Loch lassen Sie dann die Wurzeln Ihres Pflänzchens gleiten. Leicht andrücken, angießen und sehr hell aufstellen.

Das spart Arbeit

Bei größeren Samenkörnern können Sie gleich „auf Abstand“ säen und sich das Vereinzeln sparen.

Tipp: Pflanzen, die Fruchtgemüse hervorbringen sollen, müssen Sie in Innenräumen schütteln, um die Blüten zu bestäuben.

Pflanzen

Sind die Töpfchen durchwurzelt, pflanzen Sie Ihre Gemüse in den endgültigen Kübel um (auf Wasserabzug achten). Wenn Sie kein klassisches Window-Farming betreiben, sondern Gemüse ganz „normal“ im Zimmer ziehen, liegen Sie mit der Gefäßgröße richtig, die man beim Gärtnern auf dem Balkon benutzen würde.

Die großen Aufgaben

Hört sich zu gut an, um wahr zu sein? Ihr Gefühl trügt nicht. Damit Sie drinnen Gemüse ernten können, müssen Sie sich zwei großen Aufgaben stellen: Die eine ist das Licht, die andere sind Schädlinge.

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Gaertnersn ohne garten pet flschen pflanzen.png

Das Licht an einem Südfenster KANN reichen, aber mehr Erfolg mit Ihrer Indoor-Farm werden Sie haben, wenn Sie mit einer Vollspektrum-LED-Pflanzenleuchte für zusätzliche Strahlung sorgen. Und dann ist es leider so, dass Schädlinge manchmal ziemlich schnell von Ihrer Idee Wind bekommen. Sprechen Sie uns an, damit wir einen Plan schmieden, mit welchen Nützlingen und anderen Mitteln Sie sie loswerden.

Die ursprüngliche Fensterwirtschaft

Die ersten Window-Farmer haben in die Wände alter PET-Flaschen Öffnungen geschnitten und diese Flaschen mit dem Deckel nach unten in Reihen vor das Fenster gehängt. Das Wasser rieselt bei diesem System über einen Schlauch von einer Flasche zur nächsten und wird unten wieder nach oben gepumpt.

Allgemeine Pflegetipps

Das sollten Sie als Gärtner ohne Garten beherzigen

Von Befruchtungsverhältnissen im Samenbau wollen wir hier nicht anfangen. Wir erklären lieber, wie Sie Ihre Pflanzen klonen können. Genetisch identische Lebewesen erzeugen Gärtner seit Urzeiten zum Beispiel mit diesen Methoden:

1. Teilen

Wenn Sie den Wurzelballen von älteren Pflanzen in Stücke reißen, spricht man vom Teilen. Bei Gräsern und vielen Stauden ist es das Mittel der Wahl, um Pflanzen vital zu halten und zu vermehren. Zimmerpflanzen wie das Einblatt oder Zierspargel können Sie ebenfalls teilen. Im Prinzip funktioniert die Methode bei allen Gewächsen, die viele Triebe eng beieinander aus der Erde sprießen lassen. Die Teilstücke pflanzen Sie einfach in frische Erde. Angießen. Abwarten. Fertig ist die Laube. Ein todsicheres Konzept.

2. Ausläufer

Die Erdbeere ist ein typisches Beispiel, bei der man aus einer Pflanze durch das Abtrennen von Ausläufern mehrere macht. Die Ausläufer sollten gut entwickelte Blätter haben, bevor Sie sie mit einem desinfizierten Messer abschneiden und zum Bewurzeln in Anzuchterde oder ein Glas Wasser setzen. Flieder treibt Ausläufer genau wie Günsel, Grünlilie und Minze.

Tipp:

Die Stecklinge dürfen weder zu weich noch zu hart sein. Weiches Gewebe fault schnell, hartes tut sich mit dem Bilden von Wurzeln schwer.


Weihrauch – Vermehren durch Stecklinge 6

3. Stecklinge nehmen Schritt für Schritt

► 1. Wählen Sie eine gesunde Mutterpflanze aus, von der Sie einen Steckling nehmen möchten.

► 2. Schneiden Sie mit einem scharfen, desinfizierten Messer fünf Millimeter unter einem Blattknoten einen Trieb von der Mutterpflanze ab, der fünf bis zehn Zentimeter lang ist und mindestens zwei Blätter hat.

► 3. Entfernen Sie die unteren Blätter des Triebes, so dass nur noch die oberen Blätter übrigbleiben.

► 4. Tauchen Sie den unteren, entblätterten Teil des Triebes in Wurzelhormone und stecke ihn fest in feuchte Vermehrungserde. Alternativ können Sie in kleine Blöcke geschnittenen Steckschaum verwenden.

► 5. Halten Sie den Steckling feucht und warm, aber vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung. Ein Zimmergewächshaus sorgt für „gespannte Luft“.

► 6. Nach ein paar Wochen sollte der Steckling Wurzeln entwickelt haben. Sobald dies der Fall ist, zieht er in einen Topf mit Erde um.

Alles eine Frage der Hormone

Der optimale Zeitpunkt zum Schneiden von Stecklingen hängt von der Art der Pflanze ab, die Sie vermehren möchten. In der Regel ist die beste Zeit, um Stecklinge zu schneiden, wenn die Pflanze aktiv wächst, gesund ist und NICHT blüht. Für die meisten Pflanzen ist das Frühjahr oder der frühe Sommer die beste Zeit.

Pflanzen, die Sie leicht durch Stecklinge vermehren können

Hydrangea

Hortensien - Hydrangea

Pelargonium grandiflorum

Geranien - Pelargonium

Fuchsia

Fuchsien - Fuchsia

Epipremnum aureum

Efeutute - Epipremnum




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